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Aufruf an alle Pflegekräfte: Geben Sie die Grippe nicht an Ihre besonders gefährdeten Patienten weiter

Wenn Sie im Gesundheits- oder Pflegedienst tätig sind, verbringen Sie am Arbeitsplatz viel Zeit mit Patienten oder Heimbewohnern. Jeden Tag hat Ihre harte Arbeit zum Ziel, die Sicherheit dieser besonders gefährdeten Menschen zu gewährleisten, damit sie gesund leben können. Diese Personen vertrauen darauf, dass Sie entsprechend handeln

Aufgrund Ihrer beruflichen Situation haben Sie aber ein erhöhtes Risiko, sich mit Grippe anzustecken – und die Krankheit an andere weiterzugeben, nämlich konkret an die besonders gefährdeten Menschen, die Sie pflegen (1). Wie können Sie sich selbst und die von Ihnen gepflegten Personen in der Grippesaison am besten schützen?

Sie stecken sich wahrscheinlicher mit der Grippe an

Grippe ist eine Krankheit, die man ernst nehmen muss. Wer in der Pflege arbeitet, steckt sich aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit wahrscheinlicher mit Grippe an als andere Personen. Zu dieser Berufsgruppe gehören (2):

  • Medizinisches Personal, Krankenpfleger, allgemein im Gesundheitswesen Tätige sowie Studierende bzw. Auszubildende dieser Berufe
  • Sozialarbeiter und Pflegekräfte, insbesondere in Wohn- und Pflegeheimen
  • Zahnärztliches Personal
  • Hilfs- und Reinigungskräfte in Krankenhäusern
  • Krankenwagenpersonal
  • Sämtliche Praxismitarbeiter von Allgemeinärzten
  • Pflegekräfte und Haushaltshilfen
  • Angestellte von Pflegeagenturen

 

Häufig wird von Grippeausbrüchen in Krankenhäusern und Einrichtungen für Langzeitpflege berichtet (3), wo sich das Grippevirus über Husten und Niesen besonders leicht verbreiten kann (4). Wenn Sie an Grippe erkranken, bedeutet dass, sie können in den Wintermonaten nicht arbeiten, wo es besonders viel zu tun gibt. Außerdem können Sie besonders gefährdete Personen nicht pflegen, die auf Sie angewiesen sind.

An Ihrem Arbeitsplatz verbreitet sich die Grippe besonders leicht

Es besteht die Möglichkeit, dass Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz mit der Grippe anstecken und die Krankheit von dort aus an Angehörige und Freunde zu Hause weitergeben. Oder Sie stecken sich möglicherweise zu Hause mit der Grippe an und geben das Virus anschließend an Arbeitskollegen oder besonders gefährdete Personen weiter, die Sie pflegen.

Wenn Sie sich infizieren, besteht die Gefahr, dass Sie das Grippevirus an eine Person weitergeben, die Sie pflegen, noch bevor Sie die Krankheit selbst bemerken. Das Virus kann übertragen werden, bevor bei Ihnen Symptome auftreten. Die Ansteckungsgefahr besteht nämlich ab Tag 1, während Symptome sich erst zwischen Tag 3 und Tag 5 bemerkbar machen (4).

Man kann sich sogar mit der Grippe anstecken, ohne dies überhaupt zu bemerken. Eine Studie von Lancet fand heraus, dass bis zu 77 % der Grippeinfizierten keine Symptome entwickeln (5). Wenn man keine (oder nur sehr milde) Symptome hat, arbeitet man unter Umständen weiter (6) – und bemerkt nicht, dass man riskiert, besonders anfällige Personen anzustecken, die man pflegt.

Besonders anfällige Personen sind auf Ihre Immunität angewiesen

Für Personen mit einem besonders hohen Risiko für gravierende Grippeerkrankungen, darunter auch die Menschen, die Sie pflegen, kann eine Grippe sehr schwerwiegende Folgen haben (1) – selbst dann, wenn sie geimpft sind. Das Immunsystem älterer Menschen oder von Personen mit chronischen Vorerkrankungen spricht auf die Grippeimpfung nicht so gut an wie die durchschnittliche Bevölkerung (7).

Diese Personengruppen halten sich auch mit höherer Wahrscheinlichkeit in Krankenhäusern oder Langzeitpflegeeinrichtungen auf. Das bedeutet, dass die Menschen, die Sie pflegen, nicht in der Lage sind, sich mit einer Grippeimpfung ausreichend zu schützen (1). Um kein Risiko einzugehen, sind diese Menschen auf Ihre Immunität und die Immunität anderer Personen in ihrem Umfeld angewiesen (8).

Schützen Sie die von Ihnen gepflegten Menschen vor Grippe

In Pflegeeinrichtungen sind Präventionsmaßnahmen und Kontrollverfahren enorm wichtig, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren, etwa durch regelmäßiges Händewaschen. Aber das reicht nicht aus, um die Verbreitung des Grippevirus zu verhindern (4).

Für im Gesundheitswesen oder im Sozialdienst Beschäftigte ist eine Grippeimpfung die beste Möglichkeit, um sich vor einer Grippe zu schützen (1). Damit verringert sich auch das Risiko, dass Sie das Virus bei der Arbeit an Ihre Patienten und Kollegen bzw. zu Hause an Ihre Angehörigen und Freunde weitergeben (9).

Die Grippeimpfung empfiehlt sich für alle Personen, die in Pflegeeinrichtungen arbeiten (1)(2). Haben Sie sich schon impfen lassen?


Sources
(1) https://www.impfen-info.de/grippeimpfung/medizinisches-personal.html
(2) https://www.bundesgesundheitsministerium.de/../gesundheitsberufe-allgemein.html
(3) https://www.altenheim.net/artikel/archiv/grippewelle-im-suedwesten-heimbewohner-besonders-gefaehrdet
(4) https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/grippe-influenza.html#c4354
(5) https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57983/Grippe-verlaeuft-meistens-symptomlos
(6) https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/krank-zur-arbeit-arbeitspsychologie100.html
(7) https://www.impfen-info.de/grippeimpfung/menschen-ab-60.html
(8) https://www.impfen-info.de/wissenswertes/gemeinschaftsschutz.html
(9) https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/grippe-influenza/

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